Audiofeatures
Sie können die folgenden Citrix Richtlinieneinstellungen konfigurieren und einer Richtlinie hinzufügen, mit der HDX-Audiofeatures optimiert werden. Nutzungsinformationen sowie Beziehungen mit und Abhängigkeiten von anderen Richtlinieneinstellungen finden Sie unter Einstellungen der Richtlinie “Audio”, Einstellungen der Richtlinie “Bandbreite” und Einstellungen der Richtlinie “Multistreamverbindungen”.
Wichtig:
Wir empfehlen Audio per User Datagram Protocol (UDP) anstelle von TCP zu senden. Nur der Windows Virtual Delivery Agent (VDA) unterstützt Audio über UDP.
Die UDP-Audioverschlüsselung mit DTLS ist nur zwischen Citrix Gateway und der Citrix Workspace-App möglich. In manchen Fällen ist TCP daher möglicherweise vorzuziehen. TCP unterstützt die lückenlose TLS-Verschlüsselung zwischen VDA und der Citrix Workspace-App.
Audioqualität
Im Allgemeinen erfordert eine höhere Audioqualität mehr Bandbreite und führt zu einer höheren CPU-Auslastung, da mehr Audiodaten an die Benutzergeräte gesendet werden. Mit der Audiokomprimierung können Sie die Audioqualität und die Sitzungsleistung aufeinander abstimmen; verwenden Sie Citrix Richtlinieneinstellungen, um den Komprimierungsgrad für Audiodateien zu konfigurieren.
Standardmäßig ist die Richtlinieneinstellung für Audioqualität bei Verwendung von TCP auf “Hoch - High Definition-Audio” eingestellt. Bei Verwendung von UPD (empfohlen) wird die Richtlinie auf “Mittel - für Sprache optimiert” eingestellt. Die Einstellung High Definition-Audio bietet Audio in Hi-Fi-Stereoqualität, verbraucht aber mehr Bandbreite als die anderen Einstellungen. Verwenden Sie diese Audioqualitätseinstellung nicht für nicht optimierte Chat- oder Videochat-Anwendungen (z. B. Softphones). Es kann ansonsten zu Latenzen im Audiopfad kommen, die nicht für die Echtzeitkommunikation geeignet sind. Citrix empfiehlt für Echtzeitaudio die Richtlinieneinstellung “für Sprache optimiert” unabhängig vom ausgewählten Transportprotokoll.
Bei Verbindungen mit begrenzter Bandbreite (z. B. bei Satelliten- oder DFÜ-Verbindungen) kann durch Verringern der Audioqualität auf Niedrig sichergestellt werden, dass die geringste Bandbreite verbraucht wird. Erstellen Sie in diesem Fall eigene Richtlinien für Benutzer von Verbindungen mit geringer Bandbreite, damit Benutzer von Verbindungen mit hoher Bandbreite nicht eingeschränkt werden.
Informationen zu Einstellungen finden Sie unter Einstellungen der Richtlinie “Audio”. Denken Sie daran, die Clientaudioeinstellungen auf dem Benutzergerät zu aktivieren.
Bandbreitenrichtlinien für Audiowiedergabe und -aufnahme:
- Hohe Qualität (Standard)
- Bitrate: ~100 KBit/s (min. 75, max. 175 KBit/s) für die Wiedergabe/~ 70 KBit/s für Mikrofonaufnahme
- Anzahl der Kanäle: 2 (Stereo) für Wiedergabe, 1 (Mono) für Mikrofonaufnahme
- Frequenz: 44100 Hz
- Bit-Tiefe: 16 Bit
- Mittlere Qualität (empfohlen für VoIP)
- Bitrate: ~16 KBit/s (min. 20, max. 40 KBit/s) für die Wiedergabe/~ 16 KBit/s für Mikrofonaufnahme
- Anzahl der Kanäle: 1 (Mono) für Wiedergabe und Aufnahme
- Frequenz: 16.000 Hz (Breitband)
- Bit-Tiefe: 16 Bit
- Niedrige Qualität
- Bitrate: ~ 11 KBit/s (min. 10; max. 25 KBit/s) für die Wiedergabe, ~ 11 KBit/s für die Mikrofonaufnahme
- Anzahl der Kanäle: 1 (Mono) für Wiedergabe und Aufnahme
- Frequenz: 8000 Hz (Schmalband)
- Bit-Tiefe: 16 Bit
Clientaudioumleitung
Damit der Audioempfang von einer Anwendung auf dem Server über Lautsprecher oder andere Soundgeräte auf dem Benutzergerät zugelassen wird, übernehmen Sie für die Einstellung Clientaudioumleitung den Wert Zugelassen. Dies ist die Standardeinstellung.
Die Clientaudiozuordnung belastet Server und Netzwerk zusätzlich. Wenn die Clientaudioumleitung jedoch nicht zugelassen ist, sind alle HDX-Audiofunktionen deaktiviert.
Informationen zu Einstellungen finden Sie unter Einstellungen der Richtlinie “Audio”. Denken Sie daran, die Clientaudioeinstellungen auf dem Benutzergerät zu aktivieren.
Clientmikrofonumleitung
Damit die Audioaufzeichnung mit Eingabegeräten wie Mikrofonen auf dem Benutzergerät zugelassen wird, übernehmen Sie für die Einstellung Clientmikrofonumleitung den Standardwert “Zugelassen”.
Aus Sicherheitsgründen werden Benutzer darauf hingewiesen, wenn Server, die keine vertrauenswürdige Beziehung zu den Geräten haben, auf Mikrofone zugreifen. Die Benutzer können den Zugang akzeptieren oder ablehnen, bevor sie das Mikrofon benutzen. Die Benutzer können die diesbezügliche Warnung in der Citrix Workspace-App deaktivieren.
Informationen zu Einstellungen finden Sie unter Einstellungen der Richtlinie “Audio”. Denken Sie daran, die Clientaudioeinstellungen auf dem Benutzergerät zu aktivieren.
Audio Plug & Play
Die Richtlinie Audio Plug & Play steuert, ob mehrere Audiogeräte zum Aufzeichnen und Wiedergeben zulässig sind. Diese Einstellung ist standardmäßig aktiviert. Audio Plug & Play ermöglicht die Erkennung von Audiogeräten. Dies ist selbst dann möglich, wenn diese erst nach Beginn einer Sitzung angeschlossen werden.
Diese Einstellung gilt nur für Maschinen mit Windows-Multisitzungs-OS.
Informationen zu Einstellungen finden Sie unter Einstellungen der Richtlinie “Audio”.
Bandbreitenlimit für die Audioumleitung und Bandbreitenlimit für die Audioumleitung (Prozent)
Die Richtlinieneinstellung “Bandbreitenlimit für die Audioumleitung” gibt die maximale Bandbreite (in Kilobits pro Sekunde) für die Wiedergabe und Aufzeichnung von Audio in einer Sitzung an.
Die Einstellung Bandbreitenlimit für die Audioumleitung (Prozent) gibt die maximale Bandbreite für die Umleitung als Prozentsatz der insgesamt verfügbaren Bandbreite an.
Standardmäßig ist Null (Maximum) für beide Einstellungen angegeben. Wenn beide Einstellungen konfiguriert sind, wird die Einstellung mit dem niedrigsten Bandbreitenlimit verwendet.
Informationen zu Einstellungen finden Sie unter Einstellungen der Richtlinie “Bandbreite”. Denken Sie daran, die Clientaudioeinstellungen auf dem Benutzergerät zu aktivieren.
Audio über UDP - Real-time Transport und Audio-UDP-Portbereich
Standardmäßig ist “Audio über UDP mit Real-Time Transport” zulässig (wenn dies bei der Installation ausgewählt wird). Dadurch wird ein UDP-Port auf dem Server für alle Verbindungen geöffnet, die für die Echtzeitübertragung von Audio über UDP konfiguriert wurden. Zur Gewährleistung der besten Benutzererfahrung bei Netzwerküberlastung oder Paketverlust empfiehlt Citrix, dass Sie UDP/RTP für Audio konfigurieren. Für Echtzeitaudio, z. B. Softphone-Anwendungen wird UDP-Audio gegenüber EDT bevorzugt. Bei UDP ist Paketverlust ohne Neuübertragung möglich, sodass bei Verbindungen mit hohen Paketverlusten keine zusätzliche Latenz entsteht.
Wichtig:
Wenn Citrix Gateway nicht im Pfad ist, werden mit UDP übertragene Audiodaten nicht verschlüsselt. Ist Citrix Gateway für den Zugriff auf Citrix Virtual Apps and Desktops-Ressourcen konfiguriert, wird der Audioverkehr zwischen Endpunktgerät und Citrix Gateway mittels DTLS gesichert.
Mit der Einstellung “Audio-UDP-Portbereich” geben Sie den Bereich der Portnummern an, die der Windows-VDA zum Austausch von Audiopaketdaten mit dem Benutzergerät verwendet.
Der Standardbereich ist 16500 bis 16509.
Weitere Informationen zum Einstellen von Audio über UDP mit Real-Time Transport finden Sie unter Einstellungen der Richtlinie “Audio”. Weitere Informationen zum Audio-UDP-Portbereich finden Sie unter Einstellungen der Richtlinie “Multistreamverbindungen”. Denken Sie daran, die Clientaudioeinstellungen auf dem Benutzergerät zu aktivieren.
Audio über UDP benötigt den Windows-VDA. Informationen zu unterstützten Richtlinien auf dem Linux VDA finden Sie unter Liste der unterstützten Richtlinien.
Audioeinstellungsrichtlinien für Benutzergeräte
- Laden Sie die Gruppenrichtlinienvorlagen gemäß den Anweisungen unter Konfigurieren der administrativen Gruppenrichtlinienobjektvorlage herunter.
- Erweitern Sie im Gruppenrichtlinien-Editor Administrative Vorlagen > Citrix Komponenten > Citrix Workspace > Benutzererfahrung.
- Wählen Sie für Clientaudioeinstellungen die Option Nicht konfiguriert, Aktiviert oder Deaktiviert.
- Nicht konfiguriert. Standardmäßig ist die Audioumleitung mit hoher Qualität oder zuvor konfigurierten benutzerdefinierten Audioeinstellungen aktiviert.
- Aktiviert. Aktiviert die Audioumleitung mit den ausgewählten Optionen.
- Deaktiviert. Deaktiviert die Audioumleitung.
- Wenn Sie Aktiviert eingestellt haben, wählen Sie eine Tonqualität. Verwenden Sie für UDP-Audio die Standardeinstellung Mittel.
- Aktivieren Sie nur für UDP-Audio die Einstellung Real-Time Transport und legen Sie den Bereich der eingehenden Ports so fest, dass der Durchgang durch die lokale Windows Firewall gewährleistet ist.
- Zur Verwendung von UDP-Audio mit Citrix Gateway wählen Sie die Option Echtzeittransport über Gateway zulassen. Konfigurieren Sie Citrix Gateway mit DTLS. Weitere Informationen finden Sie in diesem Artikel.
Wenn Sie als Administrator auf Endpunktgeräten solche Änderungen nicht vornehmen können, aktivieren Sie UDP-Audio über die default.ica-Attribute von StoreFront. Beispiel: BYOD-Geräte oder Heimcomputer.
- Öffnen Sie auf der Maschine mit StoreFront die Datei C:\inetpub\wwwroot\Citrix\<Store Name>\App_Data\default.ica in einem Texteditor.
-
Fügen Sie unter dem Abschnitt [Application] Folgendes hinzu:
; aktiviert Real-Time Transport
EnableRtpAudio=true
; aktiviert Real-Time Transport über Gateway
EnableUDPThroughGateway=true
; legt die Audioqualität auf “Mittel” fest
AudioBandwidthLimit=1
; UDP-Portbereich
RtpAudioLowestPort=16500
RtpAudioHighestPort=16509
Wird UDP-Audio über die Datei default.ica aktiviert, gilt die Aktivierung für alle Benutzer des Stores.
Vermeiden von Echo in Multimediakonferenzen
Teilnehmer von Audio- oder Videokonferenzen hören eventuell ein Echo. Echos treten normalerweise auf, wenn der Abstand zwischen Lautsprechern und Mikrofonen nicht groß genug ist. Aus diesem Grund empfiehlt Citrix, dass Sie für Audio- und Videokonferenzen Kopfhörer verwenden.
HDX verfügt über eine Option zur Echounterdrückung (standardmäßig aktiviert), die das Auftreten von Echo minimiert. Die Qualität der Echounterdrückung hängt stark vom Abstand zwischen den Lautsprechern und dem Mikrofon ab. Stellen Sie sicher, dass die Geräte nicht zu nah beieinander oder zu weit voneinander entfernt sind.
Sie können eine Registrierungseinstellung ändern, um die Echounterdrückung zu deaktivieren. Weitere Informationen finden Sie unter Vermeiden von Echo in Multimediakonferenzen in der Liste der über die Registrierung verwalteten Features.
Softphones
Eine Softphone ist Software, die als Telefonbenutzeroberfläche fungiert. Mit einem Softphone können Anrufe von einem Computer oder einem anderen Gerät über das Internet getätigt werden. Das Softphone ermöglicht das Wählen einer Telefonnummer und die Nutzung weiterer Telefonfunktionen über einen Bildschirm.
Citrix Virtual Apps and Desktops unterstützt verschiedene Bereitstellungsmethoden für Softphones.
- Steuermodus: Das gehostete Softphone steuert ein physisches Telefon. In diesem Modus werden keine Audiodaten über den Citrix Virtual Apps and Desktops-Server gesendet.
-
Softphone-Unterstützung mit HDX RealTime-Optimierung (empfohlen). Die Media Engine wird auf dem Benutzergerät ausgeführt und der VoIP-Datenverkehr erfolgt Peer-to-Peer. Beispiele:
- HDX-Optimierung für Microsoft Teams
- HDX RealTime Optimization Pack zur Optimierung der Bereitstellung von Microsoft Skype for Business.
- Cisco Jabber Softphone für VDI (früher VXME)
- Cisco Webex Meetings for VDI
- Avaya VDI Equinox (früher VDI Communicator)
- Zoom-VDI-Plug-In
- Genesys PureEngage Cloud
- Nuance Dragon PowerMic-Diktiergerät
- Lokaler App-Zugriff: Feature in Citrix Virtual Apps and Desktops und Citrix DaaS (ehemals Citrix Virtual Apps and Desktops Service), welche die lokale Ausführung von Softphones und ähnlichen Anwendungen auf dem Windows-Gerät eines Benutzers ermöglicht, wobei die Anwendung nahtlos in dessen virtuellen/veröffentlichten Desktop integriert erscheint. Dadurch wird die gesamte Audioverarbeitung auf das Benutzergerät übertragen. Weitere Informationen finden Sie unter Lokaler App-Zugriff und URL-Umleitung.
- Generische Softphone-Unterstützung mit HDX RealTime-Optimierung: VoIP über ICA:
Generische Softphone-Unterstützung
Mit der generischen Softphone-Unterstützung können Sie ein unverändertes Softphone unter XenApp oder XenDesktop im Datencenter hosten. Für den Audiodatenverkehr an das Benutzergerät mit der Citrix Workspace-App wird das Citrix ICA-Protokoll (vorzugsweise mit UDP/RTP) verwendet.
Die generische Softphone-Unterstützung ist ein Feature von HDX RealTime. Diese Art der Softphone-Bereitstellung eignet sich besonders in folgenden Fällen:
- Wenn keine optimierte Lösung für die Softphone-Bereitstellung zur Verfügung steht und der Benutzer kein Windows-Gerät verwendet, auf dem der lokale App-Zugriff verwendet werden kann
- Wenn die Media Engine für die optimierte Softphone-Bereitstellung nicht auf dem Benutzergerät installiert ist oder für dessen Betriebssystemversion nicht verfügbar ist In diesem Szenario ist die generische Unterstützung mit HDX RealTime eine nützliche Fallback-Lösung.
Bei der Softphone-Bereitstellung mit Citrix Virtual Apps and Desktops sind zwei Punkte zu beachten:
- Art der Bereitstellung des Softphones auf dem virtuellen/veröffentlichten Desktop
- Art der Übermittlung der Audiodaten zwischen dem Kopfhörer, Mikrofon, Lautsprecher und/oder USB-Telefon des Benutzers
Citrix Virtual Apps and Desktops umfasst zahlreiche Technologien für die generische Softphone-Bereitstellung:
- Sprachoptimierter Codec zur schnellen und bandbreiteneffizienten Echtzeit-Audiocodierung
- Audio Stack mit geringer Latenz
- Serverseitiger Jitter-Puffer zur Audiooptimierung bei schwankender Netzwerklatenz
- Paket-Markierung (DSCP und WMM) für Servicequalität
- DSCP-Markierung für RTP-Pakete (Layer-3)
- WMM-Markierung für WLAN
Die Citrix Workspace-App-Versionen für Windows, Linux, Chrome und Mac sind auch VoIP-fähig. Die Citrix Workspace-App für Windows bietet die folgenden Features:
- Clientseitiger Jitter-Puffer zur Audiooptimierung bei schwankender Netzwerklatenz
- Echounterdrückung, die größere Unterschiede beim Abstand zwischen Mikrofon und Lautsprecher ausgleicht, wenn Mitarbeiter kein Headset verwenden
- Audio-Plug & Play, sodass Audiogeräte nicht vor Sitzungsstart angeschlossen werden müssen. Sie können jederzeit angeschlossen werden.
- Audiogeräterouting, sodass die Benutzer den Klingelton an den Lautsprecher und die Sprachausgabe an ihr Headset senden können
- Multistream-ICA für ein flexibles, servicebasiertes Routing über das Netzwerk
- ICA unterstützt vier TCP- und zwei UDP-Streams. Einer der UDP-Streams unterstützt Echtzeit-Audio über RTP.
Eine Übersicht über die Funktionen der Citrix Workspace-App finden Sie in der Citrix Receiver-Featurematrix.
Empfehlungen für die Systemkonfiguration
Clienthardware und -software: Zur Gewährleistung der optimalen Audioqualität empfiehlt Citrix die Verwendung der aktuellen Citrix Workspace-App-Version und eines hochwertigen Headsets mit akustischer Echounterdrückung (AEC). Die Citrix Workspace-App-Versionen für Windows, Linux und Mac unterstützen VoIP. Dell Wyse bietet überdies VoIP-Unterstützung für ThinOS (WTOS).
CPU: Überwachen Sie die CPU-Auslastung auf dem VDA, um festzustellen, ob jeder virtuellen Maschine zwei virtuelle CPUs zugewiesen werden müssen. Echtzeit Sprach- und Videoanrufe sind datenintensiv. Durch Konfigurieren von zwei virtuellen CPUs wird die Latenz beim Threadwechsel reduziert. Daher wird empfohlen, dass Sie in einer Citrix Virtual Desktops-VDI-Umgebung zwei virtuelle CPUs konfigurieren.
Die Konfiguration von zwei virtuellen CPUs bedeutet nicht unbedingt die Verdoppelung der Zahl physischer CPUs, da diese von Sitzungen geteilt werden können.
Auch das für die Sitzungszuverlässigkeit verwendete Citrix Gateway Protocol (CGP) erhöht den CPU-Verbrauch. Bei Netzwerkverbindungen mit hoher Qualität können Sie dieses Feature zum Verringern des CPU-Verbrauchs auf dem VDA deaktivieren. Auf einem leistungsstarken Server ist evtl. keiner der o. g. Schritte erforderlich.
UDP-Audio: Audio über UDP bietet eine hervorragende Toleranz bei starker Netzwerklast und Paketverlusten. Citrix empfiehlt die Verwendung anstelle von TCP, sofern möglich.
LAN/WAN-Konfiguration: Die richtige Konfiguration des Netzwerks ist für eine gute Echtzeit-Audioqualität unerlässlich. Normalerweise müssen Sie virtuelle LANs (VLANs) konfigurieren, da eine hohe Zahl Broadcastpakete Jitter verursachen können. IPv6-aktivierte Geräte können eine hohe Zahl Broadcastpakete generieren. Wenn IPv6 nicht erforderlich ist, können Sie es auf den Geräten deaktivieren. Konfigurieren Sie es für Servicequalitätszwecke.
Einstellungen für WAN-Verbindungen: Sie können Sprach-Chat über das lokale Netzwerk (LAN) und ein Wide Area Network (WAN) verwenden. Bei WAN-Verbindungen hängt die Audioqualität von der Latenz, Paketverlust und Jitter ab. Für die Bereitstellung von Softphones über eine WAN-Verbindung empfiehlt Citrix die Verwendung von NetScaler SD-WAN zwischen dem Datencenter und dem Remotestandort. Dies gewährleistet eine hohe Servicequalität. NetScaler SD-WAN unterstützt Multistream-ICA und UDP. Bei TCP-Einzelstreams kann überdies die Priorität der verschiedenen virtuellen ICA-Kanäle unterschieden werden, um sicherzustellen, dass Echtzeit-Audiodaten mit hoher Priorität bevorzugt werden.
Verwenden Sie Director oder HDX Monitor zum Überprüfen der HDX-Konfiguration.
Remotebenutzerverbindungen: Citrix Gateway unterstützt DTLS für die native (ohne TCP-Einkapselung) Bereitstellung von UDP/RTP-Datenverkehr. Öffnen Sie Firewalls bidirektional für UDP-Datenverkehr über Port 443.
Codec-Auswahl und Bandbreitenverbrauch: Für den Datenverkehr zwischen dem Benutzergerät und dem VDA im Datencenter empfiehlt Citrix, die Codec-Einstellung Sprachoptimiert (= mittlere Audioqualität) zu verwenden. Zwischen VDA und IP-Telefon verwendet das Softphone den konfigurierten oder ausgehandelten Codec. Beispiel:
- G711 bietet eine gute Sprachqualität, erfordert jedoch eine Bandbreite von 80 bis 100 Kilobit pro Sekunde und Anruf (abhängig vom Overhead in Netzwerkschicht 2).
- G729 bietet eine gute Sprachqualität bei geringer Bandbreitennutzung von 30 bis 40 Kilobit pro Sekunde und Anruf (abhängig vom Overhead in Netzwerkschicht 2).
Bereitstellung von Softphone-Anwendungen auf dem virtuellen Desktop
Es gibt zwei Methoden zur Bereitstellung von Softphones auf virtuellen XenDesktop-Desktops:
- Die Anwendung kann auf dem virtuellen Desktopimage installiert werden.
- Die Anwendung kann mit Microsoft App‑V an den virtuellen Desktop gestreamt werden. Diese Methode ist verwaltungsmäßig besser, da das virtuelle Desktopimage übersichtlich bleibt. Nach dem Streaming an den virtuellen Desktop wird die Anwendung so ausgeführt, als wäre sie normal installiert worden. Nicht alle Anwendungen sind mit App-V kompatibel.
Übertragen von Audiodaten auf Benutzergeräten
Generisches HDX RealTime unterstützt zwei Methoden der Audiobereitstellung für Benutzergeräte:
- Citrix Audio Virtual Channel: Citrix Audio Virtual Channel wird von Citrix normalerweise empfohlen, da es speziell für die Audioübertragung entwickelt wurde.
- Generische USB-Umleitung: unterstützt Audiogeräte mit Tasten und/oder Bildschirm, wenn zwischen Benutzergerät und Citrix Virtual Apps and Desktops-Server eine LAN- oder LAN-ähnliche Verbindung besteht.
Citrix Audio Virtual Channel
Der bidirektionale Citrix Audio Virtual Channel (CTXCAM) ermöglicht die effiziente Audioübertragung über das Netzwerk. Mit generischem HDX RealTime werden Audiodaten vom Headset oder Mikrofon des Benutzers komprimiert. Sie werden dann über ICA an die Softphone-Anwendung auf dem virtuellen Desktop gesendet. Die Audioausgabe des Softphones wird ebenfalls komprimiert und in die Gegenrichtung gesendet. Diese Komprimierung ist unabhängig von der Komprimierung des Softphones selbst (z. B. G.729 oder G.711). Sie erfolgt unter Einsatz des sprachoptimierten Codec (mittlere Qualität). Die Eigenschaften sind ideal für VoIP (Voice-over-IP). Die Codierung ist schnell und die Netzwerkbandbreite ist mit nur ca. 56 Kilobit pro Sekunde (28 Kbit/s in jede Richtung) gering. Dieser Codec muss in der Verwaltungskonsole des Diensts ausgewählt werden, da er nicht standardmäßig aktiviert ist. Der Standard-Codec ist HD-Audio (hohe Qualität). Der Codec eignet sich hervorragend für Hi-Fi-Stereosound, ist aber im Vergleich zum sprachoptimierten Codec langsamer.
Generische USB-Umleitung
Die generische USB-Umleitung von Citrix (CTXGUSB – virtueller Kanal) bietet eine generische Methode für das Remoting von USB-Geräten, auch für Kombi-Geräte (Audio plus Eingabegerät) sowie isochrone USB-Geräte. Dieser Ansatz beschränkt sich auf Benutzer im LAN. Der Grund dafür ist, dass das USB-Protokoll latenzempfindlich ist und eine beträchtliche Netzwerkbandbreite erfordert. Die isochrone USB-Umleitung funktioniert bei einigen Softphones gut. Diese Umleitung bietet eine hervorragende Sprachqualität und geringe Latenz. Citrix Audio Virtual Channel wird jedoch bevorzugt, da es für Audiodatenverkehr optimiert ist. Die primäre Ausnahme bildet die Verwendung von Audiogeräten mit Tasten. Beispiel: ein an ein mit dem Datenzentrum über LAN verbundenes Benutzergerät angeschlossenes USB-Telefon. Die generische USB-Umleitung unterstützt in diesem Fall Tasten auf dem Telefon oder Headset zur Steuerung von Features unter Rückgabe eines Signals an das Softphone. Es besteht kein Problem bei Tasten, die lokal auf dem Gerät funktionieren.
Einschränkung
Nachdem Sie ein Audiogerät auf Ihrem Client installiert, die Audioumleitung aktiviert und eine RDS-Sitzung gestartet haben, schlägt die Wiedergabe von Audiodateien möglicherweise fehl. Fügen Sie als Workaround den Registrierungsschlüssel auf der RDS-Maschine hinzu und starten Sie diese anschließend neu. Weitere Informationen finden Sie unter Audio-Einschränkung in der Liste der über die Registrierung verwalteten Features.
In diesem Artikel
- Audioqualität
- Clientaudioumleitung
- Clientmikrofonumleitung
- Audio Plug & Play
- Bandbreitenlimit für die Audioumleitung und Bandbreitenlimit für die Audioumleitung (Prozent)
- Audio über UDP - Real-time Transport und Audio-UDP-Portbereich
- Audioeinstellungsrichtlinien für Benutzergeräte
- Vermeiden von Echo in Multimediakonferenzen
- Softphones
- Einschränkung